Ein Augenarzt in Riegel?

Nein heutzutage nicht, aber vor fast 2000 Jahren lebte in Riegel der römische Augenarzt Lucius Virius Carpus. Schon im Jahre 1840 fand man auf dem Fronhofbuck diesen Augenarzt-Stempel.
Auf den Schmalseiten des Stempels aus Serpentin ist in Spiegelschrift der Name des Augenarztes und auch der Name des Apothekers „Lucius Latinius Quartus“ genannt, sowie eine Gebrauchsanleitung für die Medizin gegen eine Bindehautentzündung.
Der Apotheker stellte auf Pflanzenbasis eine feste Salbe her. Der Stempel wurde direkt in diese harte Salbe eingedrückt. So konnten die Römer damals lesen, welcher Augenarzt diese verschrieben hat, welcher Apotheker sie hergestellt hat und wie die Medizin anzuwenden war. (Heutzutage bekommt man hierfür einen zweiseitigen Beipackzettel!)
Die Salbe wurde in einer Flüssigkeit aufgelöst und konnte so in das entzündete Auge eingeträufelt werden.